Was macht Horror gruselig?

  • Hallo miteinander!


    Ich lagere meine Antwort auf den interessanten Beitrag von Stitch mal aus, da er zu sehr ins Offtopic abgleitet. Für die Entwickler von Horrorgames (und andere Interessenten) hier mal die Sicht eines Menschen, der Horror ganz anders wahrnimmt als der Durchschnitt, und der eine ganz bestimmte Art von Horror liebt und alle anderen nicht. :laechelderork:


    das ist eine ziemliche Gratwanderung, was Gore- und Splatter-Anteile betreffen. Seh ich ebenfalls so, dass es dann auch zu sehr in die Action-Horror-Schiene abdriftet, was dann definitiv wieder ne ganz andere Wirkung erzielt. Ich nehm zwar in einigen Aspekten Resident Evil auch als Vorbild bzw Inspiration, aber nicht, was den Horror betrifft. Das ist dann schon mehr in Richtung schleichend psychologischer Grusel ausgerichtet. Ich hoffe natürlich, dass die Splatter-Darstellugen in LoneLy nicht Überhand gewinnen. Also da werd ich auch sparsam mit umgehen ^ ^ Oh ja, The Thing und Alien sind ein sehr gutes Beispiel. Auch Hellraiser hat einen ganz guten Bodyhorror.


    Ich bin der wahrscheinlich einzige Mensch der Welt, der die oft als Referenz genannten Filme Alien und Hellraiser schon als Jugendlicher (ohne jegliche Abstumpfung durch eventuellen Massenkonsum, den gab es bei mir nie) vollkommen langweilig fand. Ich empfand sie nicht mal als spannend, geschweige denn als unheimlich. Das gilt für praktisch jeden Horrorfilm, an dem ich irgendwann man versuchte, mich zu gruseln. Im Fall von Silent Hill ist nur hängen geblieben, dass Pyramid Head sexy ist und der Skorpionmann lustig und ich so einen auch gern im Keller rumkriechen hätte.


    Erst sehr spät habe ich anhand von Büchern und Games erfahren, dass ich mich tatsächlich auch auf höchst angenehme Weise gruseln kann. Wie gesagt, ich bin nicht abgestumpft, sondern konsumiere sehr selten (auch Games) und sehr dosiert, daran liegt es definitiv nicht.


    Neulich habe ich zum Beispiel SCORN gespielt und war schwer entzückt. Seither grüble ich darüber, wie viele Protagonisten ich eigentlich gespielt habe und ob mein Widersacher es am rätselhaften Ende vielleicht gut mit mir meinte. Das Unverständnis, was viele während des Spielens empfanden, empfand ich nicht. Für mich war das Setting und die Frage nach dem "Warum" des Ganzen stets sonnenklar. Environmental Storytelling at it's best.



    Was funktioniert für mich:


    - tiefe, ernsthafte Auseinandersetzung mit der Psyche (Psychological Horror)

    - ruhige, melancholische Atmosphäre (Meditatives Versinken in der fremden Welt)

    - interessantes Setting, das zum Erkunden einlädt (Environmental Storytelling)

    - gruselige Details, die ich mir in aller Ruhe und ohne Zeitdruck ausführlich anschauen kann (Immersion)

    - Action und Schockmomente nur sehr dosiert oder gar nicht vorhanden, denn sie reißen mich aus der meditativen Versunkenheit

    - Interessante Geschichte, die ich ergründen will

    - sympathischer Protagonist, schließlich muss ich ihn verkörpern

    - interessante Monster mit metaphorischer Bedeutung oder tragischer Hintergrundgeschichte. Der Punkt "Monsterdesign" ist imo nicht zu unterschätzen.

    - "Eklige" Monsterromanzen, da tragisch und nachdenklich stimmend


    Was funktioniert für mich nicht:


    - Klischeehafte Auseinandersetzung mit der Psyche (Halluzinationen = in Wahrheit übersinnliche Wahrnehmung etc.)

    - Wenn man nie das Monster zu sehen bekommt, sondern nur Teile davon

    - wackelige Kamera und hektische Schnitte, so dass ich keine Details sehen kann

    - Menschen, die so unsympathisch sind, dass ich ihr Ableben herbeisehne

    - Monster, die für mich uninteressant sind

    - zu wenige Monster, zu selten vorkommend, genereller Monstermangel

    - schnöde Menschenromanzen, welche die angenehme Gruselstimmung verderben

  • So, nun gebe ich auch mal meinen Senf dazu,

    wo der Supermarkt schon keinen Bautzner Senf mehr hatte...


    Zunächst einmal: Ich hab sehr wenige Berührungspunkte mit "Horror" Medien gehabt, aber dazu später mehr.

    Ich bin der wahrscheinlich einzige Mensch der Welt, der die oft als Referenz genannten Filme Alien und Hellraiser schon als Jugendlicher (ohne jegliche Abstumpfung durch eventuellen Massenkonsum, den gab es bei mir nie) vollkommen langweilig fand.

    Zwei meiner engsten Freunde sind riesige Alien Fans, einer davon hat sogar ein Xenomorph Tattoo auf der Brust und eine Face Hugger Replica. Und irgendwie gucke ich gerne die Lieblingsfilme von Freunden, also habe ich mir vor Ewigkeiten coucassi geschnappt und wir haben einen Alien-Marathon hingelegt. Und was haben wir uns gelangweilt. Das Beste war wohl, dass das Alien Fahrstuhl gefahren ist, aber sonst tue ich mich bis heute schwer, den Reiz dahinter zu verstehen.

    Hellraiser habe ich nie geschaut, aber vor zwei Monaten das Buch für den Buchclub gelesen und das fand ich erstaunlich gut, keinesfalls gruselig, aber auf weniger als 200 Seiten wird eine ganz nette Idee ziemlich solide umgesetzt und ich mochte ausnahmsweise sogar mal die Charaktere.


    Die Abstecher ins Horror Genre als Jugendliche, a la Haus der 13 Geister, OMEN, Haus der Dämonen und Insidious sind mir vor allem deshalb im Gedächtnis geblieben, weil ich sie als wahnsinnig anstrengend empfand, Jump Scare hier, übersteuertes Kreischen da und wenn man so schreckhaft ist wie ich ist das einfach nur nervig, aber nicht gruselig.

    dass Pyramid Head sexy ist

    erst Kakuzu und Hidan, jetzt Pyramid Head, ich erkenne ein Muster, Bax :grinsenderork: Bist du auch Fan von Charakteren, die dich nicht gleich umbringen oder verstümmeln wollen, sobald du ihnen zu nahe kommst?


    Was mich allerdings an Medien sehr abgeholt hat war Hellblade: Senuas Sacrifice und Hannibal, sowohl die Filme als auch die Bücher als auch die erste Staffel der neuen Serie (Hannibal finde ich aber eher schwerer ins Horror Genre einzuordnen)


    Senuas Sacrifice, für diejenigen die es vielleicht nicht kennen, ist ein PC Spiel, dass sich mit Schizophrenie in einem nordische Mythologie angehauchten Setting beschäftigt. Senua will die Seele ihres Verlobten zurück aus der Hölle holen. Das Spiel schafft einen grandiosen Spagat zwischen atemberaubenden stillen Momenten und absoluten Zitterpartien, bei denen ich echt mit Licht an schlafen musste. Da ich stärker als die meisten Menschen auf Musik, Töne und Soundeffekte reagiere, bin ich bei der Empfehlung, das Spiel mit Kopfhörern zu spielen genau die Zielgruppe, denn das hat so viel dazu beigetragen. Und nicht weil das Sounddesign besonders laut oder aufdringlich war. Und das Monsterdesign ... ist grandios. Das Spiel ist bildgewaltig, ohne auf miese Tricks setzen zu müssen (Die Hannibal-Serie macht das finde ich sehr ähnlich, sie ist einerseits entsetzlich und ästhetisch zugleich, eine einzigartige Kombi). Senuas Sacrifice ist eine ganz ganz große Empfehlung meinerseits (Die VR Version ist allerdings nicht zu empfehlen, weil man nicht first person spielt und einem relativ schnell sehr übel werden kann).


    (Ich kopiere mal frech, was du schon so geschrieben hast und Ergänze)


    Was funktioniert für mich:

    - tiefe, ernsthafte Auseinandersetzung mit der Psyche (Psychological Horror)

    - ruhige, melancholische Atmosphäre (Meditatives Versinken in der fremden Welt) + die aber immer wieder unterbrochen wird, und einem bewusst macht, dass man sich auf gefährlichem Terrain befindet

    - interessantes Setting, das zum Erkunden einlädt (Environmental Storytelling)

    - gruselige Details, die ich mir in aller Ruhe und ohne Zeitdruck ausführlich anschauen kann (Immersion) + Am besten mit Screenshots |D

    - interessante Monster mit metaphorischer Bedeutung oder tragischer Hintergrundgeschichte (hier würde für mich zB der Pale Man aus Pans Labyrinth, die eben erwähnten Gegner aus Senuas Sacrifice, der Botchling aus The Witcher und einige der Monster aus Fear and Hunger rein fallen + der Predator (google sagt, der Film fällt unter Horror xD Ich mag das Design sehr))

    - Sounddesign, das minimalistisch ist, aber ausreicht, in mir ein extremes Unwohlsein auszulösen


    Was funktioniert für mich nicht:

    - Wenn man nie das Monster zu sehen bekommt, sondern nur Teile davon

    - wackelige Kamera und hektische Schnitte, so dass ich keine Details sehen kann

    - Menschen, die so unsympathisch sind, dass ich ihr Ableben herbeisehne

    - zu wenige Monster, zu selten vorkommend, genereller Monstermangel

    - Schockmomente, um des Schockenswillen, ich springe an die Decke bei nem Jumpscare, weil ich mich erschrecke, nicht weil ich mich grusele.

  • wir haben einen Alien-Marathon hingelegt. Und was haben wir uns gelangweilt. [...]

    Die Abstecher ins Horror Genre als Jugendliche [...] sind mir vor allem deshalb im Gedächtnis geblieben, weil ich sie als wahnsinnig anstrengend empfand, Jump Scare hier, übersteuertes Kreischen da und wenn man so schreckhaft ist wie ich ist das einfach nur nervig, aber nicht gruselig.

    Ich bin nicht allein! :erstaunterork: DANKE! Ich dachte immer, ich bin der einzige Mensch auf der Welt, der die eine Art von Horror liebt und mit der anderen überhaupt nichts anfangen kann. Wir scheinen einen sehr ähnlichen Geschmack zu besitzen.


    Schaut ruhig mal in SCORN rein, es könnte etwas für euch sein, aber macht nicht den Fehler, euch durch die Kommentare bei Steam Spoilern zu lassen. Man hat in SCORN sehr viel Zeit für sich allein, um die fremde Welt auf sich wirken zu lassen und über alles nachzudenken, und die wenigen verstreuten Kämpfe sind nicht der Rede wert. Das Spiel lebt wesentlich von der Einsamkeit und Verlorenheit, die man empfindet.


    erst Kakuzu und Hidan, jetzt Pyramid Head, ich erkenne ein Muster, Bax :grinsenderork: Bist du auch Fan von Charakteren, die dich nicht gleich umbringen oder verstümmeln wollen, sobald du ihnen zu nahe kommst?

    Lass mich nachdenken ... Mir fällt kaum ein "Guter" ein, von dem ich Fan bin. Die in meinen Augen viel zu humoristische Hobbit-Trilogie habe ich zum Beispiel nur dank der Präsenz von Azog dem Schänder ertragen. Der ärgerliche Nebeneffekt von dieser Vorliebe ist, dass in praktisch jedem Film, Spiel, Buch meine Lieblingsfiguren sterben. Oft auch noch auf lächerliche Art und Weise. :weinenderork:


    Wen ich aber cool fand, war bei Invader Zim der gute Gegenspieler vom fiesen Zim, der einzige bedauernswerte Mensch, der ein Gehirn zu besitzen scheint. :grinsenderork: Damit, wie er an seinen Mitmenschen verzweifelte, konnte ich mich irgendwie identifizieren. Die eigentlich witzige Serie ist trotz übrigens teilweise auch gruselig!


    Hannibal, sowohl die Filme als auch die Bücher als auch die erste Staffel der neuen Serie (Hannibal finde ich aber eher schwerer ins Horror Genre einzuordnen)

    Hab auch alle Bücher gelesen und die Serie angefangen. Hat mir beides sehr gut gefallen! Wobei ich die Serie aus Zeitgründen bisher nicht beenden konnte, obwohl sie in meinem (winzigen) Filmregal steht. Wenn ich Freizeit habe, will ich in der Regel was anderes machen, als eine Serie zu schauen. Aber eines Tages beende ich die noch.


    Senuas Sacrifice

    Senuas Sacrifice habe ich mir jetzt mal gewishlistet (was für ein Wort). Hier hat mich insbesondere Folgendes angesprochen: "Senua’s Sacrifice wurde in Zusammenarbeit mit Neurowissenschaftlern und Menschen, die unter Psychosen leiden, entwickelt und wird dich bis in die Tiefen von Senuas Verstand entführen." Wahrscheinlich werde ich es, wie viele 3D-Spiele, aufgrund von Reisekrankheit, was für mich leider schwere Übelkeit bei den meisten 3D-Spielen binnen weniger Minuten zur Folge hat, nicht selbst spielen können, aber mir mal ein gemütliches Let's Play ohne Spielerkommentare reinziehen.


    Danke für den Tipp. :laechelderork:

  • Grüßt euch. Oh, da hab ich einen Offtopic-Thread ausgelöst? Auf jeden Fall sehr interessant bisher, was ihr geschrieben habt.

    Also beim Thema Horror bin ich immer sehr vorsichtig, wenn ich da Medien diesbezüglich konsumiere. Da gibt es so viel billigen und klischeehaften, uninspirierten Quatsch, wo man sich im Nachhinein immer ärgert, deswegen seine Zeit verschwendet zu haben. Horrorfilme mit Exorzisten, Puppen oder Kindern kann ich nicht ertragen, absolut lahm. Problem ist aber, dass gefühlt jeder dritte Film so aufgebaut ist. In meinen Augen gibt es echt nur sehr wenige richtig gute Filme, die ich gut finde und die es auch wert sind zu gucken. Ein paar hatte ich ja schon im LoneLy-Thread aufgezählt. Insgesamt bin ich aber auch recht abgestumpft und mich trifft Horror oder Grusel kaum bis gar nicht.

    Ich bin der wahrscheinlich einzige Mensch der Welt, der die oft als Referenz genannten Filme Alien und Hellraiser schon als Jugendlicher (ohne jegliche Abstumpfung durch eventuellen Massenkonsum, den gab es bei mir nie) vollkommen langweilig fand. Ich empfand sie nicht mal als spannend, geschweige denn als unheimlich. Das gilt für praktisch jeden Horrorfilm, an dem ich irgendwann man versuchte, mich zu gruseln. Im Fall von Silent Hill ist nur hängen geblieben, dass Pyramid Head sexy ist und der Skorpionmann lustig und ich so einen auch gern im Keller rumkriechen hätte.

    Vllt war mein Post davor etwas missverständlich bzw nicht so ausführlich formuliert ^^' Also Alien oder Hellraiser feier ich jetzt auch nicht wegen gutem Horror, sondern es ging nur um den reinen Bodyhorror an sich und dass er in diesen Franchises sehr individuell und kreativ-eklig umgesetzt wurde. Ich kann mich erinnern, ich hab damals als 11-jähriger Knirps heimlich die Alien-Filme auf VHS geguckt und hatte mich kaum bis gar nicht gegruselt. Es war eher eine Faszination von der Idee und Umsetzung des Alien-Universums und die Features des Aliens fand ich auch damals irwie cool (Säureblut, ausfahrbares zweites Gebiss etc.) :D Und ja, die späteren Alien-Teile sind mMn auch recht lahm und stellenweise ultra seltsam geworden. Habe erst kürzlich gelesen, dass nächsten August ein neuer Teil von dem Evil Dead Remake- und Don't Breathe-Macher kommen soll. Da bin ich wirklich gespannt drauf. Was? Du findest Pyramid Head sexy? Wie das denn? xDD Da würde ich ja eher zu den Nurses tendieren :grinsenderork: Der Skorpionmann sagt mir jetzt gar nix. Meinst du den mit den Krallen, der in Homecoming im überfluteten Keller rumkroch?

    Erst sehr spät habe ich anhand von Büchern und Games erfahren, dass ich mich tatsächlich auch auf höchst angenehme Weise gruseln kann. Wie gesagt, ich bin nicht abgestumpft, sondern konsumiere sehr selten (auch Games) und sehr dosiert, daran liegt es definitiv nicht.

    Ich muss gestehen, der Zugang zu Büchern erschließt sich mir irgendwie nicht. Ich habe früher auch versucht, gewisse Bücher zu lesen, aber ich kann da leider nicht so eintauchen oder meine Konzentration so lange aufrechterhalten, wie es die meisten können. Deswegen denk ich mir da auch, dass ich wahrscheinlich sehr viel verpasse, weil ja auch viele meinen, dass man durch Bücher mehr zurückbekommt, als wenn man jetzt einen Film gucken würde. Auf jeden Fall cool, dass du durch Bücher diesen Effekt erzielen konntest. Was die Abstumpfung betrifft, würde ich das auch von mir behaupten, aber ich habe seit kurzem erkannt, dass mich einige Horrorfilme doch wieder recht stressen und aufwühlen. Liegt das am Alter? Kein Plan xD


    Zum Thema Horrorspiele, hab ich aktuell mal ein LP von einem Spiel namens Song of Horror angefangen und man ist sofort mitgerissen. Da stimmt halt auch einfach alles. Man hat geile gruselige Locations, man ist der Entität in allen Bereichen unterlegen und Schocker und Erscheinungen tauchen unterschiedlich und random auf, je nachdem wie man das Spiel zockt. Man ist ständig angespannt, weil das Spiel so unfassbar gut mit den Erwartungen des Spielers bzw Zuschauers spielt und wenn man eine Konfrontation mit einem Geist usw verkackt ist man halt permatot. Also seit langem hab ich kein so gutes Horrorspiel geguckt. Spielen würde ich es evtl selbst irgendwann mal, wenn ich Zeit dafür hab. Ach ja, und die Story ist halt auch mega interessant und spannend erzählt.

    Neulich habe ich zum Beispiel SCORN gespielt und war schwer entzückt. Seither grüble ich darüber, wie viele Protagonisten ich eigentlich gespielt habe und ob mein Widersacher es am rätselhaften Ende vielleicht gut mit mir meinte. Das Unverständnis, was viele während des Spielens empfanden, empfand ich nicht. Für mich war das Setting und die Frage nach dem "Warum" des Ganzen stets sonnenklar. Environmental Storytelling at it's best.

    SCORN hab ich damals auch verfolgt, aber gespielt hab ich es bisher noch nicht. Die Welt und das ganze Design basiert ja auch auf der Kunst des Schöpfers des Xenomorphen aus Alien. Fand das interessant vom Look her und würde mir da scheinbar auch mal ein LP von angucken. Das Spiel spaltet ja viele - die einen feiern es, die anderen können damit nix anfangen. Bin ebenfalls ein Freund des Environmental Storytellings.

    Was mich allerdings an Medien sehr abgeholt hat war Hellblade: Senuas Sacrifice und Hannibal, sowohl die Filme als auch die Bücher als auch die erste Staffel der neuen Serie (Hannibal finde ich aber eher schwerer ins Horror Genre einzuordnen)

    Hellblade hab ich auch selber gespielt, aber leider konnte es mich auf der Ebene eines Videospiels nicht richtig abholen. Das Gameplay war zu rudimentär und wiederholte sich oft. Klar, mir war bewusst, dass die Stärken des Spiels in seiner Story, der Präsentation und dem Thema lagen, womit es sich befasste, aber mich als reinen Spieler hatte es gestört und auch im Nachhinein geärgert, es nicht lieber als LP gesehen zu haben. Was ich jedoch sehr loben kann, ist der Sound und die Einarbeitung der Musik in die Themen Shizophrenie, Persönlichkeitsstörungen, Psychosen usw. Das fand ich wirklich gut gemacht und auch die Synchro war top. Ich glaube nur, als Film oder als Serie hätte Hellblade mMn besser funktionert. Ich bin dennoch mal auf den zweiten Teil gespannt :D


    Hannibal kenn ich nur aus Schweigen der Lämmer, hab auch gehört, dass die Serie mit Mads Mikkelsen sehr gut sein soll. Wenn ihr das empfehlt, dann pack ich das mal auch auf die Liste :dafuer:


    Was ich als gruselig empfinde (generell, aber auch in Filmen und Spielen):

    - eine unbekannte Bedrohung, der man nix entgegensetzen kann

    - Menschen, die ihre Menschlichkeit verloren haben und groteske, diabolische und unberechnebare Züge annehmen. Nicht in Form von Besessenheit, sondern eher, wenn jemand aus Lust mordet/vergewaltigt und das auf bestialische Art und Weise

    - Tiefes, dunkles Wasser

    - alte, verlassene Gebäude, wo noch das gesamte Leben einer oder mehrerer Personen wie eine Zeitkapsel intakt ist. Man fragt sich, was wohl der Grund war, dass man sein Zuhause von jetzt auf gleich verlassen musste und all sein Hab und Gut zurück ließ. Auch dass Menschen dort einsam und verlassen gestorben sind. Niemand wusste von ihnen. Gruseliger Gedanke irgendwie.

    Unterschreib ich so und geh ich ebenfalls damit mit.

  • Hellblade hab ich auch selber gespielt, aber leider konnte es mich auf der Ebene eines Videospiels nicht richtig abholen. Das Gameplay war zu rudimentär und wiederholte sich oft.

    Yup, versteh ich total, es gab durchaus auch die eine oder andere Stelle die mich immersiv rausgebracht hat, weil bei einigen der Rätsel am falschen Punkt stand und dann wie bekloppt umher geirrt bin. Als Film wäre es durchaus interessant gewesen, obwohl ich bezweifle, dass dort die ganze Akkustik-Ebene auf die Art gewirkt hätte. Ich bin auch prinzipiell kein Freund von zweiten Teilen, die ursprünglich nicht geplant waren. Merkt man meiner Meinung nach leider sehr oft.


    Song of Horror sieht von den Bildern her auf jeden Fall vielversprechend aus.


    Ich muss gestehen, der Zugang zu Büchern erschließt sich mir irgendwie nicht.

    Find ich überhaupt nicht schlimm, dass ist nicht für jedermann und es zählt ja schon wenn man es probiert hat. Für mein eines Kiddo auf Arbeit ist das durch seine Legasthenie purer Stress zu lesen und es war richtig das Ereignis, dass er tatsächlich mittlerweile angefangen hat die Dialoge in den Pokémon Spielen zu entziffern. Dafür zieht er sich ein Hörbuch/Hörspiel nach dem nächsten rein.


    Hier fällt mir auf, ich habe tatsächlich vergessen, die drei ??? Hörspiele aufzuzählen. Ich bin als Kind halb durchgedreht beim Hören, ich konnte die wenn überhaupt nur tagsüber, nie nachts hören und dann auch nur ganz bestimmte, das ist als Erwachsene erst besser geworden. Aber das ist trotz allem glaube ich mehr Grusel anstatt klassischer Horror? Ich weiß es nicht. Und hier wird auch wieder wahnsinnig viel mit Soundeffekten, Übernatürlichkeit und Musik sowie echt krassen Synchronsprechern gespielt.

  • Sehr interessant was ihr da schreibt! :geschockterork:


    Wie schon paar mal verkündet, bin ich kein Horror Fan und kenne mich deswegen auch überhaupt nicht aus. Was mich jetzt mal interessieren würde wäre die Frage wo fängt eigentlich Horror an und wo hört er auf? Was wäre jetzt die genaue Definiton?


    Müssen darin Monster vorkommen oder reicht es rein, wenn das "Monster" nur im Kopf des Zuschauers oder Lesers existiert?


    Seit ihr der Meinung das "gruseliges" aus Büchern, Filmen oder Spielen auch einen im RL beeinflussen kann? Bzw. fändet ihr so etwas quatsch?

  • Ich hab mir jetzt ehrlich gesagt die Antworten der anderen nicht wirklich durchgelesen (sorry, hole ich dann langsam nach).


    Horrorfilme die ich mag, bewegen sich hier sehr stark im Found Footage-Bereich. Hier ist nach wie vor mein absoluter Liebling Grave Encounters. Der erste, nicht der zweite. Der hat nur den ersten etwas verwässert. Man muss aber auch sagen, dass ich nicht jeden Found Footage Film mag. Es gibt da so eine bestimmte Reihe, die ich zu verrückt und an den Haaren herbeigezogen empfinde, als dass es wirklich in den Bereich gehört. Hier rede ich vor allem von Paranormal Activity. Ich fand die allesamt durch und durch schlecht und zu Klischeehaft. Und meist haben die eh schon eine sehr dünne Story.

    Was ich aus diesem Bereich noch empfehlen kann ist zum einen Katakomben und der andere ist Blair Witch Project. Wer es etwas verrückter mag, der ist mit Frankensteins Army gut bedient.


    Was ich bei Horror überhaupt nicht mag, ist es, wenn es da hauptsächlich darum geht, so viele Leute wie Möglich abzuschlachten. Ich werd mit solchen Filmen null warm. Empfinde das auch eher weniger als Horror.


    Allgemein mag ich es gern, wenn das "Böse" eher verborgen bleibt und mehr über die übernatürliche Ebene immer wieder dezent angedeutet wird.


    Bei Spielen kommt bei mir sehr sehr selten der Gruselfaktor rein, weswegen ich da Horrorspiele meistens des Spaßes wegen spiele als mich wirklich gruseln zu wollen.


    Bei Büchern bin ich im Grunde offen für alles, sofern es mich abholt, aber da ist Stephen King extrem gut, weswegen ich (abgesehen in meinen jungen Jahren die Gänsehautreihe) fast ausschließlich seine Bücher in dem Genre gelesen bzw. als Hörbuch gehört habe. Das holt mich allgemein auf mehreren Ebenen ab.


    lg Flip

  • Was wäre jetzt die genaue Definiton?

    Oh je, da wurden ganze Master und Bachelorarbeiten drüber verfasst :grinsenderork: Glaube kaum, dass es da eine einheitliche Definition gibt, der Begriff hat sich ja auch gewandelt. Wall of Text incoming, Horror Literature war einer meiner Lieblingsseminare an der Uni.


    Wenn du dir die Grimms Märchen anschaust in ihrer Originalfassung, könnte man da durchaus schon von Horror reden. Egal ob es sich Blaubart handelt, der Frauen zerstückelt in einer Wanne zurück lässt, oder Schneewitchens Stiefmutter, die in glühend heißen Metallschuhen tanzen muss, bis sie tot ist, oder dem Märchen vom Räuberhauptmann, der Frauen verspeist. Vom eigentlichen Rapunzelmärchen wollen wir gar nicht reden. Ich habe diese Märchen als Kind GELIEBT, aber gegruselt hmmm ... würde ich so nicht sagen.


    Aber so einen richtigen Boom erlebte Horror das erste Mal während der Romantik und des viktorianischen Zeitalters, sprich die Gothic Fiction Bewegung.

    Wenn man heutzutage aber so etwas wie Dracula und Frankenstein liest, ist das kein bisschen gruselig, davon mal abgesehen, dass es äußerst spannend ist was die Popkultur aus den Ursprungswerken gemacht hat.

    Da hattest du 10 Themen die drin vorkommen mussten und BAM galt es als Gothic Horror Fiction, auch wenn es am Ende nur ein gesellschaftskritisches Buch war.


    Meine Theorie, was die Werke ursprünglich gruselig gemacht hat sind folgende:


    Kein elektrisches Licht oder modernes Haus

    • Wenn du im Kerzenschein in einem alten Herrenhaus bei Wind und Regen Dracula gelesen hast, hat das gleich eine ganz andere Wirkung, gibt schon nen Grund warum die bekanntesten Horrorwerke alle aus GB stammen :grinsenderork:

    Medizinisches Wissen war nicht weit fortgeschritten

    • Die Medzin, egal ob für körperliche oder geistige Beschwerden, hat in den letzten 100 Jahren einen riesigen Sprung gemacht, zu der Zeit von Gothic Fiction wurde man mit den merkwürdigsten Dingen "kuriert", sei es nun Elektroshocktherapie oder das Frauen einfach hinter Schloss und Riegel gebracht wurden, weil sie "verrückt" waren - > das hatte einige sehr spannende Kurzgeschichten zu Folge, oder du liest / schaust Jane Eyre, wo der Typ seine verrückte Frau auf dem Dachboden versteckt hat und sie als "Geist" durchs Haus irrt

    Generelle Gottesfurcht

    • Zu dem Zeitpunkt waren die Leute noch sehr viel gläubiger und weniger aufgeklärt als heute. Da war die Existenz von einem Geist oder irgendwas anderem übernatürlichen für die meisten gar nicht so abwegig. Das zieht zumindest bei mir bis heute, ich weiß eigentlich dass ich alleine in der Wohnung bin, nachdem ich irgendwas geschaut habe, das mich gruselt aber ... bin ich es wirklich? Das hält dann ein paar Tage an und dann ist alles wieder gut, aber vor 100 Jahren sah das vermutlich noch anders aus.


    Die Gesellschaft / Der Mensch als Individum

    • Das viktorianische Zeitalter war prüde und dermaßen auf vermeintliche Moral bedacht, dass sich kreative Köpfe eben ihren Weg suchten, um damit klar zu kommen. Dr Jekyll und Mr. Hyde ist absolut nicht gruselig, im Sinne von Jumpscare (was bei Büchern eh nicht klappt), aber zeigt sehr deutlich auf, was mit Menschen passiert, die nicht in die Gesellschaft passen. Auch das Bildnis des Dorian Gray gilt als Gothic Horror, weil es sich mit dem "Horror" auseinander setzt, nicht mehr schön zu sein und sehr weit zu gehen, um sich diese Schönheit zu bewahren.

    Müssen darin Monster vorkommen oder reicht es rein, wenn das "Monster" nur im Kopf des Zuschauers oder Lesers existiert?

    Es muss kein Monster geben, damit ein Medium gruselig ist, aber Monster sind immer ein extremer Bonus.

    Seit ihr der Meinung das "gruseliges" aus Büchern, Filmen oder Spielen auch einen im RL beeinflussen kann? Bzw. fändet ihr so etwas quatsch?

    Unbedingt. Gerade wenn man in jungen Jahren vielleicht Sachen konsumiert, die nicht altersgerecht sind, kann einen das ein Leben lang verfolgen.

  • Hier fällt mir auf, ich habe tatsächlich vergessen, die drei ??? Hörspiele aufzuzählen. Ich bin als Kind halb durchgedreht beim Hören, ich konnte die wenn überhaupt nur tagsüber, nie nachts hören und dann auch nur ganz bestimmte, das ist als Erwachsene erst besser geworden. Aber das ist trotz allem glaube ich mehr Grusel anstatt klassischer Horror? Ich weiß es nicht. Und hier wird auch wieder wahnsinnig viel mit Soundeffekten, Übernatürlichkeit und Musik sowie echt krassen Synchronsprechern gespielt.

    Kann ich nachvollziehen. Ich kann mich noch an diesen "Kindheitsgrusel" erinnern, als man noch Knirps war. Da waren einen Sachen unheimlich oder unangenehm, die einen heute nur noch kaum beeindrucken würden. Ich kann mich erinnern, dass ich früher alte Cartoons, die auf Nickelodeon liefen, schon sehr unheimlich fand. Beispiel hier wäre Ren & Stimpy, die zum Teil eine sehr morbide Atmosphäre ausstrahlten und die ein Kind in gewisser Art und Weise verstört haben xD Die drei ??? find ich extrem gut und sehr spannend. Ich kann verstehen, dass manche Folgen einen als Kind schon irwie gruselten. Das war aber auch echt gut gemacht.

    Was mich jetzt mal interessieren würde wäre die Frage wo fängt eigentlich Horror an und wo hört er auf? Was wäre jetzt die genaue Definiton?


    Müssen darin Monster vorkommen oder reicht es rein, wenn das "Monster" nur im Kopf des Zuschauers oder Lesers existiert?


    Seit ihr der Meinung das "gruseliges" aus Büchern, Filmen oder Spielen auch einen im RL beeinflussen kann? Bzw. fändet ihr so etwas quatsch?

    Das ist schwierig, weil Horror für jeden Einzelnen individuell und anders funktioniert. Man kann es auf das Gröbste runterbrechen und mit den Urängsten beginnen (Angst vor Dunkelheit, extrem lauter Lärm, Platz- & Höhenangst etc.)

    Es gibt z.B. Filme oder Spiele, die mich horrortechnisch null beeindrucken, während jemand anderes darauf überhaupt nicht klarkommt und erstmal nen Disney-Film zur Beruhigung angucken muss xD Als reine, theroetische Definition hat es Ian ja eigentlich schon recht gut zusammengefasst und erklärt. Horror speist sich ja auch aus dem aktuellen Zeitgeist.


    Ich persönlich find Sachen gruselig, die nicht greifbar sind und die so gesehen keine Form oder Gestalt hat. Etwas Unbekanntes, was sich jeglicher bekannten, realen Norm entzieht, find ich durchaus verstörend. Aus unbekannten Gründen find ich altes verlassenen Zeug vor den 1990er Jahren "gruselig". Ich mag mir auch keine alten Bilder von vor 100, 200 Jahren angucken. Lost Places faszinieren mich zwar, aber gleichzeitig widern sie mich richtig an :lachenderork: Direkt Monster in Filmen, Spielen usw find ich nur bedingt gruselig. Größtenteils find ich Monsterhorror eher langweilig, es sei denn, es ist richtig gut gemacht.


    Also mich persönlich beeinflusst nix aus Horrormedien, wenn dann inspiriert es mich in Bezug auf meine Arbeiten. Ich denk aber schon, dass Menschen davon beeinflusst werden können, wenn man diese satanischen Sachen anspricht oder von Hexenkram ausgeht. Und ich finde, dass dieser Trend in eine falsche Richtung geht und Überhand nimmt.

    Hier ist nach wie vor mein absoluter Liebling Grave Encounters.

    Guter Film, hat mir auch gefallen :dafuer: Ich weiß gar nicht, ob ich den zweiten auch gesehen hab. Insgesamt find ich aber gut gemachte Found Footage-Filme nicht schlecht. Gutes Beispiel dafür ist noch "Rec".

    Allgemein mag ich es gern, wenn das "Böse" eher verborgen bleibt und mehr über die übernatürliche Ebene immer wieder dezent angedeutet wird.

    Seh ich genauso. Auf diese Art und Weise funktioniert für mich Horror am besten.

  • Zitat von IanZarewitsch

    Wenn du dir die Grimms Märchen anschaust in ihrer Originalfassung, könnte man da durchaus schon von Horror reden. Egal ob es sich Blaubart handelt, der Frauen zerstückelt in einer Wanne zurück lässt, oder Schneewitchens Stiefmutter, die in glühend heißen Metallschuhen tanzen muss, bis sie tot ist, oder dem Märchen vom Räuberhauptmann, der Frauen verspeist. Vom eigentlichen Rapunzelmärchen wollen wir gar nicht reden. Ich habe diese Märchen als Kind GELIEBT, aber gegruselt hmmm ... würde ich so nicht sagen.

    Hilfe, dass hab ich aber auch schon mal gelesen, dass die original Gebrüder Grim Märchen echter Horror sein sollen und man heute nur die Weichgespühlte Version bekommt! :erstaunterork:


    Zitat von IanZarewitsch

    Aber so einen richtigen Boom erlebte Horror das erste Mal während der Romantik und des viktorianischen Zeitalters, sprich die Gothic Fiction Bewegung.

    Wenn man heutzutage aber so etwas wie Dracula und Frankenstein liest, ist das kein bisschen gruselig, davon mal abgesehen, dass es äußerst spannend ist was die Popkultur aus den Ursprungswerken gemacht hat.

    Da hattest du 10 Themen die drin vorkommen mussten und BAM galt es als Gothic Horror Fiction, auch wenn es am Ende nur ein gesellschaftskritisches Buch war.

    Dracula habe/hatte ich mal die original Version als E-Book, auch Frankenstein. Dracula hatte ich fest zu Ende gelesen, in Frankenstein nur kurz reingelesen, danach wurde der Kinderstress zu groß. Müsste allgemein mal überlegen, wenn ich mich das letzte mal mit nem dicken Welzer mal entspannen konnte. :grinsenderork: Nun ja, aber Dracula musste ich sagen, hab ich echt genossen. Ich fand es auch eher weniger Horror sondern mehr sehr spannend und etwas grusselig. Solche 'Horror' finde ich dann wieder sehr spannend. Was mir gerade selber an mir auffällt und was ich noch gar nicht bemerkte ist, dass mich Dinge von denen ich 'weis', dass sie nicht existieren können gar nicht gruseln und bei dingen wo ich nicht weis ob sie existieren mich gruseln können. :geschockterork: Eigenartig! :verwirrterork:


    Zitat von IanZarewitsch

    Kein elektrisches Licht oder modernes Haus

    • Wenn du im Kerzenschein in einem alten Herrenhaus bei Wind und Regen Dracula gelesen hast, hat das gleich eine ganz andere Wirkung, gibt schon nen Grund warum die bekanntesten Horrorwerke alle aus GB stammen :grinsenderork:

    Das grusseln kommt bei dem Wetter von Haus aus! :grinsenderork: Wenn man sich dann noch vorstellt, dass es nur Kerzen, Petroleumlampen und Fackeln gibt, ständig Nebel und Regen. Perfekte Kulisse! :diabolischerork:


    Zitat von IanZarewitsch

    Unbedingt. Gerade wenn man in jungen Jahren vielleicht Sachen konsumiert, die nicht altersgerecht sind, kann einen das ein Leben lang verfolgen.

    Zitat von IanZarewitsch

    Kann ich nachvollziehen. Ich kann mich noch an diesen "Kindheitsgrusel" erinnern, als man noch Knirps war. Da waren einen Sachen unheimlich oder unangenehm, die einen heute nur noch kaum beeindrucken würden. Ich kann mich erinnern, dass ich früher alte Cartoons, die auf Nickelodeon liefen, schon sehr unheimlich fand. Beispiel hier wäre Ren & Stimpy, die zum Teil eine sehr morbide Atmosphäre ausstrahlten und die ein Kind in gewisser Art und Weise verstört haben xD Die drei ??? find ich extrem gut und sehr spannend. Ich kann verstehen, dass manche Folgen einen als Kind schon irwie gruselten. Das war aber auch echt gut gemacht.

    Ja das stimmt leider, da wird teilweise viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt! :verwirrterork: Gerade bei Grusel den Kinder nicht verstehen und verarbeiten können finde ich das sehr schlimm. Hab wie Venox auch so nen "Kindheitsgrusel" gehabt und ist noch gar nicht so lange her das ich den überwunden habe. Damit habe ich diesen Grusel fast 20 Jahre mit mir herum getragen. Venox ich kenne jetzt nur 'Ahhhh Monster' davon, aber so 'normal' finde ich den Trickfilm selbst in meinem Alter immer noch nicht. :lachenderork:


    Zitat von IanZarewitsch

    Es gibt z.B. Filme oder Spiele, die mich horrortechnisch null beeindrucken, während jemand anderes darauf überhaupt nicht klarkommt und erstmal nen Disney-Film zur Beruhigung angucken muss xD Als reine, theroetische Definition hat es Ian ja eigentlich schon recht gut zusammengefasst und erklärt. Horror speist sich ja auch aus dem aktuellen Zeitgeist.

    War denn Disney nicht auch Horror? :lachenderork: Du bekämpfst also Horror mit Horror, sehr geschickt! :grinsenderork:


    Zitat von IanZarewitsch

    Ich persönlich find Sachen gruselig, die nicht greifbar sind und die so gesehen keine Form oder Gestalt hat. Etwas Unbekanntes, was sich jeglicher bekannten, realen Norm entzieht, find ich durchaus verstörend. Aus unbekannten Gründen find ich altes verlassenen Zeug vor den 1990er Jahren "gruselig". Ich mag mir auch keine alten Bilder von vor 100, 200 Jahren angucken. Lost Places faszinieren mich zwar, aber gleichzeitig widern sie mich richtig an :lachenderork: Direkt Monster in Filmen, Spielen usw find ich nur bedingt gruselig. Größtenteils find ich Monsterhorror eher langweilig, es sei denn, es ist richtig gut gemacht.

    Echt interessantes Thema, das lädt richtig ein mal sich selbst und seine 'Ängste' zu reflektieren. Darüber muss ich jetzt echt mal nachdenken. Also gerade Lost Places finde ich extrem faszinierend und gibts auch einige gute Channels bei Youtube. Wenn ich Zeit hab zum entspassen schau ich da gern mal rein. Ich finde das aber gar nicht grusselig, sondern extrem spannend was das für alte Gemäuer waren, was die Geschichte davon ist, etc.

    Auch bei Friedhöfen, ich finde die jetzt weniger grusselig, sondern ich fühle mich da eher unwohl in der Nähe. Das hat jetzt nichts damit zu tun das ich denke, dass da jede Minute nen Zombie oder sonst was um die Ecke gestürtzt kommt und nach der Uhrzeit fragt sondern ja... hmmm gute Frage. Schwer zu beschreiben. Es fühlt sich eher so an, dass man abends nicht auf einem Friedhof sein sollte rein aus Respekt um niemanden zu stören. *grübel*

  • Ja das stimmt leider, da wird teilweise viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt! :verwirrterork: Gerade bei Grusel den Kinder nicht verstehen und verarbeiten können finde ich das sehr schlimm. Hab wie Stitch auch so nen "Kindheitsgrusel" gehabt und ist noch gar nicht so lange her das ich den überwunden habe. Damit habe ich diesen Grusel fast 20 Jahre mit mir herum getragen. Stitch ich kenne jetzt nur 'Ahhhh Monster' davon, aber so 'normal' finde ich den Trickfilm selbst in meinem Alter immer noch nicht. :lachenderork:

    Ich bin generell der Meinung, dass sehr viele Filme, Serien, Spiele, die eigentlich für Kinder gemacht worden, eher gar nicht wirklich kindgerecht sind, was dessen Inhalt und Vibes betrifft. "Ahhh Monster" kenn ich auch und das ist genau eines der Beispiele, was Kinder in frühen Jahren durchaus verstören kann. Ich mein, wenn es heute sogar noch einen Erwachsenen ein unwohles Gefühl gibt, dann stimmt doch da was nicht, oder? :lachenderork: Wobei ich aber sagen muss, dass dieser Kindheitsgrusel durchaus seinen Reiz hatte und spannend war - zumindest für mich, als ich noch ein Knirps war.

    War denn Disney nicht auch Horror? :lachenderork: Du bekämpfst also Horror mit Horror, sehr geschickt! :grinsenderork:

    Heute ja, aber in den 1990ern waren es noch handwerklich gut gemachte Filme ohne Political Corectness und Agenda im Hintergrund :lachenderork: Ich selbst brauch jetzt keinen Disney-Film zum Abreagieren, aber ich kenne ein paar Leute, die das wirklich machen, wenn sie einen Horrorfilm gesehen haben xD

    Echt interessantes Thema, das lädt richtig ein mal sich selbst und seine 'Ängste' zu reflektieren. Darüber muss ich jetzt echt mal nachdenken. Also gerade Lost Places finde ich extrem faszinierend und gibts auch einige gute Channels bei Youtube. Wenn ich Zeit hab zum entspassen schau ich da gern mal rein. Ich finde das aber gar nicht grusselig, sondern extrem spannend was das für alte Gemäuer waren, was die Geschichte davon ist, etc.

    Auch bei Friedhöfen, ich finde die jetzt weniger grusselig, sondern ich fühle mich da eher unwohl in der Nähe. Das hat jetzt nichts damit zu tun das ich denke, dass da jede Minute nen Zombie oder sonst was um die Ecke gestürtzt kommt und nach der Uhrzeit fragt sondern ja... hmmm gute Frage. Schwer zu beschreiben. Es fühlt sich eher so an, dass man abends nicht auf einem Friedhof sein sollte rein aus Respekt um niemanden zu stören. *grübel*

    Also ich guck mir auch gerne Lost Places-Sachen auf YT an, gerade wegen dem Verfall und dem Geschichtlichen dahinter, aber ich merk nach einer Weile, dass da meine Stimmung Richtung Keller rauscht und ich kann nicht genau sagen, warum das so ist. Es ist auf jeden Fall ein sehr unbehagliches und einsames Gefühl. Vllt die Angst davor, auch so verwahrlost und einsam zu enden oder so zu werden oder auszusehen, wie ein Lost Place. Kein Plan ^^' Viele Lost Places sind ja auch mit Tod und Fäulnis verknüpft. Ich denke auch, dass der Dreck und Gestank mir auch unbewusst zu schaffen macht. Es ist schwierig zu erklären.


    Friedhöfe find ich ok sogar ziemlich beruhigend, wobei ich jetzt auch nicht unbedingt nachts da sein möchte. Wobei ich das einmal gemacht habe, hab da meine Oma besucht und der Friedhof ist gleich eine Minute von mir entfernt :gechillterork:

  • Was mir gerade selber an mir auffällt und was ich noch gar nicht bemerkte ist, dass mich Dinge von denen ich 'weis', dass sie nicht existieren können gar nicht gruseln und bei dingen wo ich nicht weis ob sie existieren mich gruseln können. :geschockterork: Eigenartig! :verwirrterork:

    Eigentlich ist das sehr schlüssig. Und ein guter Punkt für die Fragestellung was Horror gruselig macht!


    oder das Frauen einfach hinter Schloss und Riegel gebracht wurden, weil sie "verrückt" waren

    Es hat genügt, dass sie aufsässig gegenüber ihrem Mann war, um als "verrückt" zu gelten und im vollen Einklang mit dem Gesetz die ganze Härte der Möglichkeiten zu spüren zu bekommen, die dem Mann zur Verfügung standen. Später kam für den Mann noch die Hilfe der Inquisition hinzu, die der Frau Besessenheit attestieren konnte. Die Geschichte der Menschheit selbst bietet den größten Pool an sehr realem Horror.


    Ich bin generell der Meinung, dass sehr viele Filme, Serien, Spiele, die eigentlich für Kinder gemacht worden, eher gar nicht wirklich kindgerecht sind, was dessen Inhalt und Vibes betrifft.

    Wenn du dich tiefer mit dieser Problematik befasst, kommt dir nicht nur das Kotzen, sondern das kalte Grauen. Dabei sind Horrorelemente nicht das einzige Problem, denn diese sind in der Regel klar als fiktiv zu erkennen. Viel problematischer sind jene Inhalte, bei denen das nicht der Fall ist. In den Kitas, in denen ich gearbeitet habe, waren zum Beispiel Disneyfilme aus gutem Grund tabu.


    Alterskennzeichnungen auf Filmen stehen nicht im Einklang mit den Empfehlungen von Pädagogen. Davon darf man sich nicht irreleiten lassen und muss eigenverantwortlich recherchieren. Neben inhaltlichen und ethischen Aspekten spielen hier auch Themen wie Szenenwechsel und Bildfolge eine Rolle, die das kindliche Gehirn in ihrer Hektik überfordern. Ausgerechnet das hat aber leider auch eine "hypnotisierende" Wirkung, was von Eltern oft dahingehend fehlinterpretiert wird, dass dem Kind der Film gefallen würde.


    Was? Du findest Pyramid Head sexy? Wie das denn? xDD Da würde ich ja eher zu den Nurses tendieren :grinsenderork: Der Skorpionmann sagt mir jetzt gar nix. Meinst du den mit den Krallen, der in Homecoming im überfluteten Keller rumkroch?

    Och ... :coolerork: Gibt sehr schöne Fanarts von ihm. An welcher Stelle der Skorpionmann rumkroch, weiß ich gar nicht mehr, aber ich meine den hier: Link


    Wenn du dir die Grimms Märchen anschaust in ihrer Originalfassung, könnte man da durchaus schon von Horror reden.

    Hatten wir zu Hause. Deine Einschätzung teile ich. Heftig war zum Beispiel das Märchen "Der auszog, das fürchten zu lernen". Der Protagonist hat bei Nacht mit einer Leiche gekuschelt, "um sie zu wärmen", die aber um Mitternacht erwacht ist, um ihn zu erwürgen. Anschließend hat er mit Leichenteilen gekegelt. Die Märchen von Hans Christian Andersen oder auch die von Friedrich Wolf mag ich hingegen, obwohl sie auch viel Tragik in sich tragen.


    Also ich guck mir auch gerne Lost Places-Sachen auf YT an, gerade wegen dem Verfall und dem Geschichtlichen dahinter, aber ich merk nach einer Weile, dass da meine Stimmung Richtung Keller rauscht und ich kann nicht genau sagen, warum das so ist. Es ist auf jeden Fall ein sehr unbehagliches und einsames Gefühl.

    Mutmaßung: der Spiegel der Vergänglichkeit.

  • Ich bin generell der Meinung, dass sehr viele Filme, Serien, Spiele, die eigentlich für Kinder gemacht worden, eher gar nicht wirklich kindgerecht sind, was dessen Inhalt und Vibes betrifft.

    Ich würde das allerdings gar nicht negativ betrachten. Tatsächliche Horrorfilme treffen überhaupt nicht meinen Geschmack, vieles was an Kinderfilmen heute als "eigentlich zu gruselig" für Kinder empfunden wird, habe ich damals (und heute wahrscheinlich auch noch) ziemlich genossen und würde es jetzt nicht sofort als schädlich anprangern, wenn man sich als Kind mal ein paar Nächte nach einem Film gefürchtet hat. Klar sollten die Eltern da hinterher sein und aufpassen, denn das wird ja auch von Kind zu Kind unterschiedlich sein, insgesamt finde ich den Trend Kinder überhaupt nicht mehr mit ernsten / traurigen / gruseligen Themen konfrontieren zu wollen, aber viel eher schädlich. Stattdessen sieht man viel mehr "dumme" Kindercomedy mit vulgären Witzen ohne Handlung, in der Moral, Klugheit, Freundschaft usw. kaum mehr eine Rolle spielt. Da sind mir die alten Disneyfilme auch wenn sie gleichzeitig eher "erwachsenere" Themen behandeln sehr viel lieber. Überhaupt habe ich das Gefühl das viele Themen zu Erwachsenenthemen gemacht werden, ohne dass ich einen Grund dafür sehe. Ich glaube nicht, dass ein Kind zum Beispiel darunter leidet sich mit dem Tod oder mit Lied und Verzweiflung zu beschäftigen und auch nicht, dass es nicht in der Lage ist so etwas zu verstehen.


    Was ich an älteren Medien für Kinder hingegen überhaupt nicht ausstehen kann sind solche Serien wie Tom & Jerry oder Oggy und die Kakerlaken, wo es nur darum geht, dass ein Charakter dem anderen einen grausamen Streich nach dem anderen spielt und man sich darüber lustig macht. Sowas ist meiner Meinung nach viel schlimmer als jede Gruselszene und hat mich als Kind schon extrem aufgeregt.



    Aber um mal zurück zum Thema zu kommen was man selbst gruselig findet und vielleicht passend, weil wir die Lost Places erwähnt hatten: Ich finde die Vorstellung extrem beängstigend an irgendeinem verlassenen Ort zu sein und nicht mehr weg zu kommen, vor allem unter der Erde. Ich hatte mir mal vor nicht allzu langer Zeit einen Bericht über ein sehr tiefes vertikales Höhlensystem angesehen, in das ein Hobby-Abenteurer allein hinabgestiegen ist. Professionelle Höhlenforscher haben den Wochen später zufällig gefunden - er ist so tief hinuntergestiegen, dass er nicht mehr die richtige Ausrüstung hatte um wieder hochzukommen. Man hat Spuren gefunden wie er es tagelang versucht und versucht hat, ohne Erfolg bis er da unten schließlich verhungert ist. Das hat mich ewig nicht losgelassen.
    Aus dem gleichen Grund fand ich zum Beispiel auch den Roman "Das Haus" von Danielewski an einigen Stellen sehr gruselig, indem ein sich ständig veränderndes, unbegreifbares Labyrinth erforscht wird, indem es aber absolut nichts zu entdecken gibt und aus dem einige Charaktere dann einfach nie wieder herausfinden.


    Also das wäre es für mich: Gefangenschaft, Verlorensein mit dieser Hoffnungslosigkeit der Aussicht nie wieder herauszukommen.

  • Hier sind ein paar richtig gute Beiträge zusammen gekommen! Platt mit Urängsten und deren Inszenierung zu kommen, wäre wohl zu einfach. x)


    Tatsächlich habe ich mich eher in der Jugend mit Horror "befasst" - wobei hier nicht unbedingt immer die "großen Klassiker" (Jason, Freddy, etc) der neueren Popkultur zum Einsatz kamen.

    Irgendwann wandelte es sich jedoch mehr in eine Vorliebe für Mystery und Okkultes. Gefühlt wurden da jedoch in den letzten Jahren/Jahrzehnten manche Pferde (Motive) derart tot geritten, dass sie mich überwiegend nicht mehr interessieren.


    Was mich generell abholt, aber wie es auch wieder an Reiz verliert:

    • Andeutungen grauenhafter (zwischenmenschlicher) Ereignisse, welche der Zuschauer/Spieler Stück für Stück mitbekommen kann, aber nicht komplett auf dem Silbertablett serviert bekommt. Gerne dürfen sich Ereignisse auch erst im Nachhinein erklären, wenn man alle Puzzleteile passend zusammen gelegt hat, anstelle mit Endszenen der "Läuterung" zu arbeiten, wo sich das Übel/Problem plötzlich in völliger Harmonie auflöst oder das bedrohliche Wesen "getötet" wurde und alles somit "geklärt" ist.
    • Terror funktioniert bei mir auch halbwegs gut. Das hängt aber massiv von Thema ab. Als (inzwischen abgenutztes) Beispiel würde ich ein Wechselbalg nennen, welches den Platz des eigenen Kindes einnimmt. Wenn ein vertrauter Mensch (in dem Falle sogar das eigene Kind) sich plötzlich oder (gut kaschiert) allmählich verändert, werden Gefühle wie Zuneigung und Vertrauen ins Gegenteil verkehrt. Auf der einen Seite entpuppt sich die Person als große Gefahr im eigentlichen geschützten Raum (Zuhause), auf der anderen Seite stellt sich die Frage nach dem Verbleib des wirklichen Kindes. Leider scheinen mir einige Filme jedoch weniger Spielzeit zu haben als für gewesen wäre (ich weiss, nicht jeder hat die Ausdauer für lange Filme). Denn was mich immer total heraus reißt ist, wenn zu viele Zufälle in kurzer Zeit einen großen Erkenntnisgewinn gegenüber der Bedrohung oder eine starke Charakterveränderung des Protagonisten ("Opfer" -> vom Bösen genervt(er) Heldin(in) ) zur Folge haben.
    • Generell mag ich es, wenn die Mythologie (samt Wesen)/Bräuche verschiedener Kulturen gleichermaßen repräsentiert wird und man sich nicht (nur) auf Europa und Amerika festlegt.

    Was ich meist gar nicht mag sind Jumpscares. Das wird leider (für meinen Geschmack) in vielen Medien übertrieben eingesetzt und hat für mich nichts mit Horror, sondern (meist) einem billigen Schock zu tun. Im Endeffekt bewirkt es bei mir sogar eher eine offensive, als eine Defensive Reaktion.


    Was Kinder betrifft, so kann ich allen Positionen etwas abgewinnen. Ich denke aber auch dass die Lebenswelt städtischer Kinder in Hinblick auf den Tod wie eine Blase sein kann, was durch eine Entfremdung zur Herstellung unseres Essens (in dem Beispiel Fleisch) noch befeuert wird.

    Auf der anderen Seite gibt es tatsächlich Inhalte in "Kinderfilmen", wo ich mich frage wer jetzt die genaue Zielgruppe sein sollte.

    Meine Projekte:

    Hauptprojekt:Village Siege (Arbeitstitel)Tower-Defense Spiel mit kleinem TwistPrototyp: ~ 30%GDevelop
    Nebenprojekt:Misty Hollow: Makabere Abenteuer (Arbeitstitel)klassisches RPG mit einer Mischung aus Witz und GruselDemo: ~ 5%RPG Maker MZ
  • Dann lasst uns mal Nägel mit Köpfen machen und haut euere vermeidlichen "Horror"kinderfilme raus.

    Ich mach mal den Anfang. Ich mag jeden der nachfolgenden Filme sehr und so sehr ich sie als künstlerische Filme im Erwachsenenalter schätze, habe sie aber in einem Alter gesehen (zwischen 4-7), wo ich definitiv nicht richtig verarbeiten konnte, was passiert, was zu jahrelangen Albträumen geführt hat xD Habe alle nochmal vor einigen Jahren mit Anfang 20 gesehen, um das aufzuarbeiten. Natürlich ist nichts davon wirklich gruselig, aber zumindest sehr bildgewaltig erzählt. Die Farbpalette von allen Filmen ist sowieso 12/10 und die Synchro ebenfalls.

    Charlie - Alle Hunde kommen in den Himmel

    (Es ist drin was drauf steht und noch viel mehr. Die Hölle kommt auch vor. Und das ist der creepy part. Oder gefühlt alles was Carface (jaaa so heißt der Villain Hund...) macht)


    Das letzte Einhorn (das Buch ist auch richtig gut xD)

    (da haben die meisten Leute eher Schiss vorm Stier, ich war total panisch, was das Skelett angeht. Wir hatten das Thema Alkoholismus in einem anderen Thread, das wurde dadurch immer sehr schon getriggert)


    Hilfe, ich bin ein Fisch!

    (Es gibt ein Mittel, dass Menschen in Fische verwandelt und vice versa, die Fischmenschhybriden werde ich auf meinen Lebtag nicht vergessen. Eigentlich sollte es an dem Tag zu ein Königreich für ein Lama gehen ins Kino, aber die falschen Karten wurden gekauft. Resultat: Schwer traumatisiertes Kind)


    Bei den oberen findet sich noch der eine oder andere Befürworter, was nachfolgend kommt ist tatsächlich sehr ich-exklusiv:

    Herkules (Der Disney-Film)

    Ich hab jahrelang geglaubt, dass die Moiren unter meinem Bett wohnen (was bei nem Hochbett nochmal doppelt schlimm ist) und meine Augen haben wollten, weil sie sich selbst eins teilen mussten lol.


    Bernhard und Bianca

    Ich fand den gesamten Sumpf ganz schlimm und die Szene wo Penny in das Loch hinabgelassen wird, um den Diamanten zu suchen und das Wasser steigt.


    Bin auf eure Antworten gespannt!

  • Zitat von Stitch

    Also ich guck mir auch gerne Lost Places-Sachen auf YT an, gerade wegen dem Verfall und dem Geschichtlichen dahinter, aber ich merk nach einer Weile, dass da meine Stimmung Richtung Keller rauscht und ich kann nicht genau sagen, warum das so ist. Es ist auf jeden Fall ein sehr unbehagliches und einsames Gefühl. Vllt die Angst davor, auch so verwahrlost und einsam zu enden oder so zu werden oder auszusehen, wie ein Lost Place. Kein Plan ^^' Viele Lost Places sind ja auch mit Tod und Fäulnis verknüpft. Ich denke auch, dass der Dreck und Gestank mir auch unbewusst zu schaffen macht. Es ist schwierig zu erklären.

    Lost Places schaue ich mir auch sehr gern mal an, vor allem wenn man noch Hintergrundinfos bekommt bzw. der Ort geschichtlich sehr bedeutend ist! Dann kommt schon etwas Grusel und Geisterstimmung auf, aber das ist dann wieder Grussel den ich mag und den ich gut "verarbeiten kann".


    Zitat von Baxeda

    Och ... :coolerork: Gibt sehr schöne Fanarts von ihm. An welcher Stelle der Skorpionmann rumkroch, weiß ich gar nicht mehr, aber ich meine den hier: Link

    Grusselig! :neutralerork:


    Zitat von Baxeda

    Was ich an älteren Medien für Kinder hingegen überhaupt nicht ausstehen kann sind solche Serien wie Tom & Jerry oder Oggy und die Kakerlaken, wo es nur darum geht, dass ein Charakter dem anderen einen grausamen Streich nach dem anderen spielt und man sich darüber lustig macht. Sowas ist meiner Meinung nach viel schlimmer als jede Gruselszene und hat mich als Kind schon extrem aufgeregt.

    Unterschreibe ich sofort, dass ist weder "lustig", noch in irgend einer Art auch nur ansatzweise für Kinder geeignet!


    Zitat von Baxeda

    Ich bin generell der Meinung, dass sehr viele Filme, Serien, Spiele, die eigentlich für Kinder gemacht worden, eher gar nicht wirklich kindgerecht sind, was dessen Inhalt und Vibes betrifft

    Oder was ich "noch besser finde", wenn der Film nicht kinderecht ist und die schei** Klotze (sorry is wirklich so) trotzdem an sein muss mit der Begründung, man muss ja nicht hinsehen! :boeserork: :diabolischerork:


    Zitat von IanZarewitsch

    Dann lasst uns mal Nägel mit Köpfen machen und haut euere vermeidlichen "Horror"kinderfilme raus.

    Zitat von IanZarewitsch

    Ich hab jahrelang geglaubt, dass die Moiren unter meinem Bett wohnen (was bei nem Hochbett nochmal doppelt schlimm ist) und meine Augen haben wollten, weil sie sich selbst eins teilen mussten lol.

    "Vermeindlich" und "Horror" muss ich jetzt nicht nur in Anführungszeichen setzen, es war wirklich echter Horror den ich als Kind konsumierte.


    Glaube da war ich 7 oder 8. Da musst ich noch was an nem Tisch für die Schule machen oder so und im Nebenraum musste meine Erzeuger grussel UFO-Filme schauen mit der Bemerkung ich solle halt nicht hinschauen und mich um mein Zeig kümmern.


    Kind (also ich) ist doof und schaut halt trotzdem heimlich mit...


    Grusseliges Haus, die Haustür geht auf, kleine graue Wesen (gem. Standard-Alien) laufen im dunkeln durch die Wohnung und wo gehen diese als erstes hin? Klar zu den Kindern die im selben Alter sind wie man selbst. Lichtblitze am Türspalt, Kinder schreien, Vater im Film versucht die Tür zu den Kindern aufzumachen, was natürlich nicht ging. Augenblicke später ist Ruhe. Die Tür geht plötzlich wieder auf und die Kinder kommen verheult aus den Zimmern.


    Echt Kindgerecht! Ich habe danach Jahre unter der Bettdecke geschlafen mit nem Spalt zum schauen in Richtung Hauseingangstür ob wer Nachts da rein kommt. Und über die Lichtkegel im Zimmer von den Autoscheinwerfern, weil das Zimmer direkt Richtung Straße zeigt wolln wir gar nicht erst reden. :verwirrterork:


    Zitat von IanZarewitsch

    Ich mag jeden der nachfolgenden Filme sehr und so sehr ich sie als künstlerische Filme im Erwachsenenalter schätze, habe sie aber in einem Alter gesehen (zwischen 4-7), wo ich definitiv nicht richtig verarbeiten konnte, was passiert, was zu jahrelangen Albträumen geführt hat xD Habe alle nochmal vor einigen Jahren mit Anfang 20 gesehen, um das aufzuarbeiten

    Ich hab das erst viel später verarbeiten können. Das hat fast 25 Jahre gebraucht und hab mich dann mit dem Thema Alien lange auseinander gesetzt, bis ich "kurriert" war.


    Ich weis noch das ich mal vor einigen Jahren mit meiner Frau spät abends im Sommer spazieren war auf einem großen Feld an einem Fluss. Was musste ich in der Ferne entdecken? Das typische UFO wie es näher kommt! Blinkende und pulsierende Lichter die in der Luft schnell und geräuschlos hin und her zucken. :huh:


    Kann sich jeder denken was passierte. Schalter in meinem Kopf: UFO!


    Alle Kindheitserinnerungen kommen auf einmal hoch, blos weg hier! Meine bessere Hälfe versuchte mich dann zu beruhigen und das wir extra da hin gehen, da sie denkt das ist eher nen Quadkopter. Dort hin zu laufen hat ca. 10 min gedauert, gefühlt 1 h. Es war wirklich ein Quadkopter, hab mich selten so dermaßen lächerlich gefühlt! :verlegenerork:

  • Gefällt mir unter deinen Beitrag zu setzen Kojote fühlt sich irgendwie nicht richtig an,

    aber danke für den Einblick und die Offenheit. Ich halte es für wahnsinnig wichtig, dass man mehr über das spricht, was einen beeinflusst hat, und wovor man als Kind Angst hatte, gerade weil es eben so, so so viele Jahre später noch ne Rolle spielen kann.

    Ich freu mich mit dir mit, dass du das für dich aufarbeiten konntest.


    Und ich habe jetzt ein neues Wort gelernt, wusste vorher nicht was ein Quadkopter ist, ich hab sofort an die Orntithopter aus Dune gedacht und war so hmmm... vielleicht eine Unterart davon?

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