Das stimmt schon - ohne Splatter kann man manchmal nur schwerlich gewisse Auswirkungen begreiflich machen. Wenn der Splatter-Anteil jedoch immer größer wird, geht es für mich subjektiv schon mehr in die Action-Richtung mit Horror-Setting (wie die RE-Verfilmungen), was sich für mich (im Hinblick auf Horror) dann schnell etwas abnutzt. Bodyhorror kann richtig fies sein - "The Thing" oder "Aliens" sollte da wohl vielen ein Begriff sein.
Ich hatte auf jeden Fall den Eindruck, dass Du Dich nicht "billiger Effekte" (wie ständiger Jumpscares) bedienst, um Stimmung aufzubauen - also nach meinem Geschmack alles richtig gemacht!
An dem Interview hätte ich tatsächlich großes Interesse - würde mich über einen Link freuen, sobald es online geschaltet wurde!
Ja, das ist eine ziemliche Gratwanderung, was Gore- und Splatter-Anteile betreffen. Seh ich ebenfalls so, dass es dann auch zu sehr in die Action-Horror-Schiene abdriftet, was dann definitiv wieder ne ganz andere Wirkung erzielt. Ich nehm zwar in einigen Aspekten Resident Evil auch als Vorbild bzw Inspiration, aber nicht, was den Horror betrifft. Das ist dann schon mehr in Richtung schleichend psychologischer Grusel ausgerichtet. Ich hoffe natürlich, dass die Splatter-Darstellugen in LoneLy nicht Überhand gewinnen. Also da werd ich auch sparsam mit umgehen ^ ^ Oh ja, The Thing und Alien sind ein sehr gutes Beispiel. Auch Hellraiser hat einen ganz guten Bodyhorror.
Zum Thema Jumpscares seh ich das ebenfalls so, dass so etwas auch kein gutes Horrorspiel ausmacht, wenn ein Jumpscare nach dem anderen kommt. Ist auch nicht kreativ mMn ^ ^ Wobei ein gut dosierter Schocker nicht verkehrt ist. Ich finde aber, dass man Jumpscares nicht einfach stumpf und sinnlos rausballern, sondern geschickt mit ihnen arbeiten sollte. Ich find sowas in Verbindung mit einer Spannungskurve ganz gut, d.h. wenn man im Vorfeld mit den Erwartungen des Spielers spielt, die Spannung immer weiter aufbaut, um vllt am Ende mit einem Schocker anzukommen oder nicht. Mit den Erwartungen des Spielers zu spielen und ihn spielerisch zu stressen (natürlich im positiven Sinne), ist am Ende die Kunst. Auf jeden Fall Danke dafür, dass du LoneLy so betrachtest und es nicht als Billo-Horror abstempelst
Das Interview werd ich hier verlinken, sobald es online ist
So kann man es auch sagen. Nach ein paar Highlights sank der Gruselfaktor für mich leider sehr schnell ab. ^^"
Was bei Netflix eher mit Quantität aufwartete, aber ein paar starke Folgen hatte war noch "American Horror Story". Da gab es für jede Staffel eine andere Umgebung mit neuen Geschichten, aber teilweise wiederkehrenden Schauspielern, was ich so noch nicht kannte. Allerdings empfand ich hier seltener Horror, als mehr eine Faszination für das (manchmal eher) Groteske.
Ich werde mir die genannten Titel mal notieren und nach und nach versuchen, sie zu schauen - danke Dir! Gerade die Empfehlungen in Richtung Dead Silence haben da mein besonderes Augenmerk. Diese Momente im Nachhinein wo der Charakter begreift, dass er schon die Ganze Zeit über in etwas verfangen war... einfach toll!
AHS hab ich auch alles gesehen, aber da schwankte die (Horror)Qualität auch immer sehr stark. Zum Ende der neueren Staffeln hin merkte man, dass bei den Machern irwie die Luft raus war. Zumindest gab es große Abnutzungserscheinungen. Ja, der Reiz an der Serie war scheinbar wohl die übertriebene und kreative Gewaltdarstellung und das auch Sachen aus der Realität mit dort verarbeitet worden sind. Insgesamt war der Horror sehr "poppig" inszeniert und nie wirklich gruselig. Was ich jedoch auf Netflix sehr empfehlen kann, ist "Marianne". Eine sehr gute Horrorserie, die leider irwie unter dem Radar zu fliegen scheint, aber mMn super gelungen ist, was Horror, Atmosphäre und Story betrifft. Kann ich echt empfehlen.
Dead Silence hab ich damals durch Zufall und ohne Erwartungen im Fernsehen gesehen und fand den auch richtig stark. Die alte Oma fand ich furchterregend ^^' Ich denke mal, Autopsy of Jane Doe wird dir gefallen. Ich mag Filme/Spiele, wo ein großes Mysterium mitschwingt und die Protagonisten versuchen, es nach und nach zu entschlüsseln. So wie auch in The Ring z.B.
Und hier ist es immer sehr wertvoll, wenn man sich über die Jahre auch privat mit Leuten zusammen finden kann, welche einem nochmal auf einer anderen Ebene Feedback geben. Ein Hoch auf alle Mitentwickler! "Das stille Kämmerlein" birgt da einfach große Gefahren in Sachen Motivation. :/
So ist das! Verschiedene Meinungen sind immer sehr hilfreich, um da auch nochmal einen nüchternen Blick auf die Dinge zu bekommen, an denen man arbeitet.
Sehr cool - ich finde es auch wichtig, dass man stets für Kritik offen bleibt, nach dem eigenen Wachstum strebt und dennoch auch mal bei anderen 5 gerade bleiben lassen kann, wenn sie erst mal primär andere Baustellen vor sich haben (gerade als Einsteiger), anstelle gleich "volle Breitseite" den eigenen Anspruch zu projizieren. Bei wem ich mal detaillierter "meckere" wird klar, dass ich an der Basis nicht viel auszusetzen habe.
Ein sehr schönes Kernziel, welche wir alle verfolgen sollten. Nur für sich selbst ein Medium zu erstellen ist wahrscheinlich selten so erfüllend, wie es einer Gruppe von Menschen zugänglich zu machen und zu sehen, wie sie sich damit (im Idealfall konstruktiv) beschäftigen!
Genauso ist es. Ohne die Maker Comm und die Leute, die ich in der Zeit kennengelernt hab, wär ich auch heute nicht da, wo ich heute stehe. Damals waren meine kreativen Skills eher so meh und durch den Umgang mit anderen kreativen Leuten haben sich meine Skills stetig verbessert. Dies zu erfahren, fand ich richtig cool und zu sehen, dass noch viel mehr geht und ich noch höheres leisten kann, motiviert einen total. Auch dass ich mich Sachen getraut habe und einfach gemacht habe, hat mich quasi erleuchtet. Z.B. konnte ich damals null pixeln bzw habs mir nie zugetraut. Heute ist das alles gar kein Problem mehr. Ich könnte quasi ein ganzes Spiel selber pixeln xD Das ist mMn der Erfolg oder die Belohnung, wenn man an diesem Kernziel festhält, anstatt nur für sich im Stillen zu basteln. Natürlich ist das auch eine Kopfsache im Endeffekt. Auch die Tatsache, dass man andere Leute mit seinen eigenen Ergebnissen motiviert und anspornt, ist ein toller Nebeneffekt. Ich freue mich immer zu lesen, wenn andere Leute mir schreiben, dass sie meine Sachen als Vorbild sehen und sich daran orientieren bzw. mir gleichtun wollen.
@IanZarewitsch Echt? Sowas gibts? Klingt voll cool und könnte man tatsächlich mal früher oder später in Angriff nehmen. Danke auf jeden Fall für den Tipp. Da wird sich sicherlich in Zukunft was machen lassen, um die Bilder im Endeffekt gut weiterzuverwerten.
Aber nochmal zurück zu LoneLy selbst. Du sagst ja, dass es zum Teil auf wahren Ereignissen beruht und bald 10 Jahre in der Mache ist. Es geht ja doch um recht aufwühlende Themen, und deshalb meine Frage fühlst du dich manchmal von deinem Werk entfremdet? Ich frage deshalb nach, weil ich hier einen halbfertigen Roman rumfliegen habe, den ich zu einer Zeit in meinem Leben geschrieben habe zu der ich jetzt, einige Jahre später, gottseidank(?) keinen Zugang mehr habe. Viele der Charaktere haben damals mein tiefstes Innerstes ausgedrückt, und ich nehme teilweise auch direkt Bezug auf wahre Ereignisse. Aber immer wenn ich versucht habe, mich nochmal ran zusetzen und es fertig zu schreiben, weil ich unfertige Projekte nicht ausstehen kann, bin ich daran gescheitert, weil ich es einfach nicht mehr "kann". Oder vielleicht auch nicht willens bin, mich nochmal so tief in mein Seelenleben hinabzulassen lol. Hattest/Hast du das auch, oder war das eigentlich nie Thema? Du meintest ja, es gab Zweifel, aber vielleicht waren die ganz anderer Natur.
Eine sehr gute Frage, danke. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es in den Jahren keine Probleme gab oder ich keine Schwierigkeiten mit dem Projekt hatte. Ich habe selbst auch eine krasse Wandlung innerhalb der langen Entwicklungszeit erlebt und LoneLy hat quasi eine Heilung vollzogen, was natürlich die anfängliche Sicht auf das alles, was ich hatte, stark verwässert hat oder ich gewisse Sachen von damals nicht mehr wirklich nachvollziehen kann. Also ja, ich fühle mich teilweise schon etwas von diesem Projekt entfremdet. Aber das eröffnet mir auch andere Sichtweisen und Perspektiven, die ich fürs Spiel nutzen kann. Wer weiß, wenn diese Heilung evtl nicht stattgefunden hätte, dann wäre LoneLy womöglich noch viel düsterer ausgefallen oder wäre schon längst im Nirvana verschwunden. Jedoch habe ich kein Problem damit, was das Arbeiten an dem Projekt betrifft und dass ich mich damit beschäftige bzw ich in mein Seelenleben eintauche. Ich glaube, mir macht es persönlich nix aus, mich mit den tragischen Sachen aus meiner Vergangenheit auseinanderzusetzen, weil ich meine Mitte gefunden hab. Ich empfinde einfach eine große Ruhe, Gelassenheit und Stärke in mir, die Angst, Sorgen und ähnliche Gefühle sofort verpuffen lässt.
Früher hab ich mich für meine Probleme und meine Vergangenheit geschämt, weil ich mich als minderwertig und schwach gesehen habe (und mir wurde es auch extern immer eingeredet) Das ist zum Glück alles komplett weg. Jedoch hab ich die einschneidenden und negativen Sachen aus meinem Leben nicht vergessen, bloß ich geh nun mit einem anderen Mind-Set an die Sache ran und rufe diese Erinnerungen ohne emotionale Gefühle ab. Ich kann mich noch erinnern, dass ich am Anfang mit sehr viel Wut, Leid und Rachegefühlen das Projekt gestartet habe. Natürlich würde mich schon interessieren, wie sich LoneLy entwickelt hätte, wenn ich weiter mit dem düsteren Mind-Set daran gearbeitet hätte. Aber ich denke, auch so werde ich als geläuteter Mann mein Ziel mit LoneLy umsetzen können
~Stitch