Mir geht's auch nicht darum, dass ein Spiel zwangsläufig mehr Informationen enthalten muss, ich sage nur es gibt mehr Platz um sie unterzubringen. Ich versehe durchaus Gegenstände mit Dialogen oder baue Charaktere ein, die für die Handlung ohne Bedeutung sind. Wäre jeder Gegenstand von Bedeutung, müsste ich ja den Spieler zwingen auch mit jedem davon zu interagieren. Dass diese Dinge keine Bedeutung für die Handlung haben heißt ja nicht gleich, dass sie uninteressant sind.
In einem Buch könnte ich so etwas nicht ohne weiteres einbauen. In jedem meiner Lieblingsbücher gibt es zum Beispiel Orte, die zwar erwähnt werden, an denen aber keine Handlung stattfindet. Ich als Fan dieser Welten fände es durchaus interessant zu wissen, wie diese Orte aussehen, wie ihre Kultur und ihre Flora und Fauna funktioniert. In einem Spiel kann ich solche Informationen als Bücher oder Wiki-Einträge oder sonst was einbauen, ohne dass sie den Verlauf der Haupthandlung stört, für diejenigen die es interessiert. In einem Buch wäre eine eingeschobene Abhandlung über sowas völlig fehl am Platz.
Ein anderes Beispiel wären zum Beispiel Tiere/Monster - in einem Spiel stört es selten, wenn es 20, 50 oder gar 100 verschiedene Ungeheuer gibt, gegen die man kämpfen kann. Beim Schreiben würde es eine Geschichte meistens ziemlich negativ beeinflussen, wenn man zusätzlich zur eigentlichen Story, alle drei Seiten auf ein neues Ungeheuer trifft, nur damit die Fauna gezeigt wird.
Usw.
Klar, kann man auch beim Entwickeln einer interaktiven Geschichte für eine schlanke und stringente Erzählweise argumentieren, aber die Möglichkeiten Informationen einzubringen sind meiner Meinung nach sowohl durch die Optionalität, als auch durch die unterschiedlichen Erwartungen an das Medium bei einem Spiel sehr viel größer.