Hallo miteinander,
ich hatte die Freude, The Mask behind the Dream spielen zu dürfen. Zunächst möchte ich mich bei Coucassi und
@IanZarewitsch bedanken, dass ich euer Spiel als Betatester vor allen anderen genießen durfte. Es hat mir mehr als 13 schöne Stunden beschert.
Allgemeiner Eindruck:
Man merkt dem Spiel an, dass unwahrscheinlich viel Zeit und Liebe in die Details geflossen sind. Die lebendigen Figuren sind der Puls von TMbtD. Ich muss gestehen, dass ihre Geschichten und die zahllosen kleinen Nebenquests für mich die eigentliche Motivation waren, welche in ihrem Einfallsreichtum und ihrer Lebendigkeit die düstere Hauptstory überlagerten. Diese wird allerdings zum Ende hin sehr spannend. Das "Ende" selbst ist natürlich sehr episch gelungen. Ernsthaftigkeit und Humor gehen in TMbtD sehr gut Hand in Hand. Die Gradwanderung funktioniert.
Die Musikauswahl ist mir sehr positiv aufgefallen. Schmunzeln musste ich jedes Mal bei dem Musikstück, das erklang, wenn Julyon und sein Kumpel die Bildfläche betraten. Das hat super zu den zwei Spackos gepasst.
Das komplexe Universitätsgelände zu erkunden, hat Spaß gemacht. Das Mapping ist hier vorbildlich. Die Unterwelt wurde weniger aufwändig gemappt, war aber völlig in Ordnung.
Am meisten Freude hat es mir bereitet, an den Unterrichtsstunden teilzunehmen und mich aus der Gefangenschaft in der Taverne herauszutüfteln. Die Geheimräume waren ein schöner Bonus, auch wenn ich vermutlich nur einen Bruchteil entdeckt habe.
Charaktere:
Sehr angenehm fand ich, dass die zwei "Avocados" keine Tussis sind. Generell gibt es einen sehr sympathischen Cast und auch die Unsympathen sind alle irgendwo liebenswert mit ihrer Schrulligkeit. Ich hätte mir gewünscht, dass es in all der Vielfalt wenigstens eine männliche Figur mit Rückgrat und Eiern aus Stahl gäbe, die sich nicht durch freche Sprüche in die Defensive drängen lässt. Einen Ronny. Meine Lieblinge sind Till-Hendryk und Schiefer.
Ingame-Bücher:
Die Ingame-Bücher sind etwas, das mir gut weitergeholfen hat. Ich habe viel im Hausaufgabenheft geblättert, aber auch sonst möglichst alles nachgelesen. Ich kann mir zwar vorstellen, dass nicht jeder Spieler für solche Textmengen zu begeistern ist, aber letztlich gibt es immer irgendwen, dessen Geschmack man nicht abdecken kann. Mir gefielen sie gut.
Den Zeitpunkt, wann die Quest erledigt werden muss, würde ich vielleicht nicht durch mehrere Leerzeichen vom Rest abtrennen, sondern direkt dahinter schreiben und vielleicht sogar farbig markieren, weil die aktuelle Darstellung dazu führte, dass ich diesen wichtigen Teil anfangs übersah. Insgesamt sind die Ingame-Bücher ein wichtiger und schöner Bestandteil des Spiels. Insbesondere natürlich das Hausaufgabenheft.
Crafting und Handel:
So was liebe ich ja. Zutaten sammeln und seine eigenen Heil-Items herstellen. Vermutlich habe ich jede einzelne Pflanze des gesamten Spiels geerntet. Ein Problem sah ich darin, dass ich nicht einschätzen konnte, welche Zutaten oder Ausrüstungsgegenstände ich später vielleicht noch einmal gebrauchen kann, so dass ich sehr zögerlich damit war, etwas zu verkaufen. So litt ich unter notorischem Geldmangel. Trotzdem ist das System als solches stimmig überlegt und gut in die Handlung integriert.
Kämpfe:
Es handelt sich um Zufallskämpfe in Kombination mit dem SV-System. Die Kämpfe sind ziemlich anspruchsvoll aufgrund der (wegen des Geldmangels) kaum vorhandenen Heiltränke und Manatränke. Darum wählte ich bei Zufallsbegegnungen, wann immer möglich, die Flucht. Gäbe es mehr Nahrungsmittel und mehr Tränke, würde es in meinem Fall verhindert haben, dass ich die Kämpfe möglichst vermieden oder andauernd neu geladen hätte, sondern mehr Freude am Kampf an sich verspüren würde.
Trotzdem bin ich irgendwie durchgekommen, also unfair ist das Spiel nicht, aber sehr knackig. Die Animationen während der Kämpfe sind sehr hübsch anzusehen. Am besten hat mir der Kampfstil von Rali gefallen.
Anregungen:
Ich hätte sehr gern noch mehr gekocht, gebraut und gecraftet, jedoch mangelte es mir an Zutaten oder an Verständnis. Es ist schon recht komplex. Wie die Glyphen funktionieren und was eine Glyphe ist, konnte ich trotz Ingame-Erklärung leider nicht herausfinden.
Insgesamt würde ich mir etwas mehr Geld wünschen, da ich keine einzige Rüstung oder Waffe kaufen konnte, sondern alles für heilsames Essen und Heilungen beim Goblin draufging.
Trotzdem bin ich mit etwas Mühe, vielen Speicherständen und regelmäßigem Neuladen beim ersten Versuch durchgekommen. Das Ganze ist daher wohl Meckern auf hohem Niveau und jeder empfindet solche Dinge natürlich anders. Dem Spielspaß tat es keinen Abbruch.
Meine persönlichen Highlights:
- Den sprechenden Strohsack und den Schleim aus dem Brunnen fand ich lustig.
- Auch verwunschene Lampen scheinen sich über die Gefilde aller Welten auszubreiten! Zeit für eine Antilampicum-Mafia!
- Ich mag das Proletarier-Brot und das Proletarische Trium total.
- Konstantinos scheint ein Verwandter von Rudi dem Infraroten zu sein. Generell fand ich die kleinen Anspielungen auf den "Einzig wahren Auserwählten" gut gelungen. Ich hab mich darüber wahnsinnig gefreut und drüber geschmunzelt.
- Till-Hendryk habe ich gefeiert. XD Der beste Mann von TMbtD.
Nach Beenden des Spiels bin ich zu Baxeda-Hendryk gelevelt.
Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung. Trotz kleinerer Macken (wofür ich es ja getestet habe, dafür sind Betaversionen und Betatester ja da) hatte ich viel Freude an eurem Spiel, was auch eurem sehr zügigen und engagierten Support zu verdanken war. Für eine Betaversion war das schon sehr ausgereift. Alle Bugs und Begehbarkeitsfehler habe ich euch per PN zukommen lassen.
Ich freue mich darauf, eure weiteren Fortschritte zu verfolgen und bin auch bei Teil II sehr gern wieder mit dabei.