Hier sind ein paar richtig gute Beiträge zusammen gekommen! Platt mit Urängsten und deren Inszenierung zu kommen, wäre wohl zu einfach. x)
Tatsächlich habe ich mich eher in der Jugend mit Horror "befasst" - wobei hier nicht unbedingt immer die "großen Klassiker" (Jason, Freddy, etc) der neueren Popkultur zum Einsatz kamen.
Irgendwann wandelte es sich jedoch mehr in eine Vorliebe für Mystery und Okkultes. Gefühlt wurden da jedoch in den letzten Jahren/Jahrzehnten manche Pferde (Motive) derart tot geritten, dass sie mich überwiegend nicht mehr interessieren.
Was mich generell abholt, aber wie es auch wieder an Reiz verliert:
- Andeutungen grauenhafter (zwischenmenschlicher) Ereignisse, welche der Zuschauer/Spieler Stück für Stück mitbekommen kann, aber nicht komplett auf dem Silbertablett serviert bekommt. Gerne dürfen sich Ereignisse auch erst im Nachhinein erklären, wenn man alle Puzzleteile passend zusammen gelegt hat, anstelle mit Endszenen der "Läuterung" zu arbeiten, wo sich das Übel/Problem plötzlich in völliger Harmonie auflöst oder das bedrohliche Wesen "getötet" wurde und alles somit "geklärt" ist.
- Terror funktioniert bei mir auch halbwegs gut. Das hängt aber massiv von Thema ab. Als (inzwischen abgenutztes) Beispiel würde ich ein Wechselbalg nennen, welches den Platz des eigenen Kindes einnimmt. Wenn ein vertrauter Mensch (in dem Falle sogar das eigene Kind) sich plötzlich oder (gut kaschiert) allmählich verändert, werden Gefühle wie Zuneigung und Vertrauen ins Gegenteil verkehrt. Auf der einen Seite entpuppt sich die Person als große Gefahr im eigentlichen geschützten Raum (Zuhause), auf der anderen Seite stellt sich die Frage nach dem Verbleib des wirklichen Kindes. Leider scheinen mir einige Filme jedoch weniger Spielzeit zu haben als für gewesen wäre (ich weiss, nicht jeder hat die Ausdauer für lange Filme). Denn was mich immer total heraus reißt ist, wenn zu viele Zufälle in kurzer Zeit einen großen Erkenntnisgewinn gegenüber der Bedrohung oder eine starke Charakterveränderung des Protagonisten ("Opfer" -> vom Bösen genervt(er) Heldin(in) ) zur Folge haben.
- Generell mag ich es, wenn die Mythologie (samt Wesen)/Bräuche verschiedener Kulturen gleichermaßen repräsentiert wird und man sich nicht (nur) auf Europa und Amerika festlegt.
Was ich meist gar nicht mag sind Jumpscares. Das wird leider (für meinen Geschmack) in vielen Medien übertrieben eingesetzt und hat für mich nichts mit Horror, sondern (meist) einem billigen Schock zu tun. Im Endeffekt bewirkt es bei mir sogar eher eine offensive, als eine Defensive Reaktion.
Was Kinder betrifft, so kann ich allen Positionen etwas abgewinnen. Ich denke aber auch dass die Lebenswelt städtischer Kinder in Hinblick auf den Tod wie eine Blase sein kann, was durch eine Entfremdung zur Herstellung unseres Essens (in dem Beispiel Fleisch) noch befeuert wird.
Auf der anderen Seite gibt es tatsächlich Inhalte in "Kinderfilmen", wo ich mich frage wer jetzt die genaue Zielgruppe sein sollte.